Über die Kreismeisterschaften in die saarländische Spitze – Leichtathleten der DJK-Sportgemeinschaft gleich oben auf

Die Freiluftsaison der Leichtathleten begann traditionell mit den Kreismeisterschaften Anfang Mai, welche mittlerweile aus organisatorisch sowie ökonomischen Gründen die Kreise Saarbrücken und Saarpfalz vereinen, was einerseits die Anfahrtswege für die Sportstätten für Einzelne länger werden lässt, andererseits aber die Attraktivität der Wettbewerbe durch die größere Konkurrenz erhöht. Ein gutes Kräftemessen vor den zahlreichen Entscheidungen auf saarländischer Ebene!

Angefangen wurde mit den Kreismehrkampfmeisterschaften am 03.05. in Püttlingen. Dort konnte man seitens der DJK-Sportgemeinschaft St. Ingbert auf eine sehenswerte Bilanz zurückblicken. Mit insgesamt 6 Einzeltiteln, 5 Vizemeistern, drei dritten Plätzen, 7 Mannschaftstiteln und zwei Vizemeistertiteln mit den Mannschaften stimmten sich die Leichtathletikjugend aus St. Ingbert mehr als ordentlich auf die Wettkampfsaison ein.

Wenn es den Titel „Athlet/in des Tages“ gäbe, hätte Anna Escher mit Sicherheit in der engeren Auswahl gestanden. Sie räumte in der Altersklasse U14 insgesamt 4 Titel ab, zunächst im Dreikampf (Sprint, Weitsprung, Ballwurf) und anschließend siegte sie auch noch dank eines überragenden Hochsprungergebnisses (1,48 m) in der Vierkampf-Wertung überlegen. Mit zwei weiteren Athletinnen der Startgemeinschaft „LA Team Saar (kurz: LATS)“ war sie auch in der Mannschaftswertung für beide Wettbewerbe nicht zu schlagen.

Beinahe das selbe Kunststück gelang David Müller (ebenfalls U14), der dank Tagesbestwerten im Sprint (11,18 sec über 75 m) und Weitsprung (4,06 m) den Titel im Vierkampf nach St. Ingbert holte und anschließend gemeinsam mit Matthias Maurer und Nick Czernotzky die Teamwertung im Drei- und Vierkampf anführte. Nick folgte seinem Vereinskollegen dank eines klasse Hochsprungs (Tagesbester mit 1,44 m) aufs Podest, wurde mit nur 6 Zählern Abstand Vizekreismeister und sorgte für den ersten St. Ingberter Doppelsieg des Tages. Matthias belegte dank eines guten Ballwurfs (32 m) in der Altersklasse darunter (M12) ebenfalls in der Einzelwertung den 2. Platz im Vierkampf.

Auch in der Altersklasse darüber sammelten die Jungs fleißig Silbermedaillen. Silas Stumpf (M14) wurde in seinem ersten Mehrkampf gleich Vizemeister im Vierkampf und zeigte gleich welches Talent in ihm steckt. Zusammen mit Noah Escher wurde man auch noch Zweiter in der Mannschaftswertung der U16.

Einmal mehr einziger Starter bei der U20 war Mehrkampfveteran Luca Hartmann, der mitten in den Abivorbereitungen auf eine für ihn schwierige Saison blickt. Dennoch gelang ihm früh in der Saison, seine Stärken (Hochsprung 1,60m / Kugel 10,79 m) auszuspielen, was ihm am Ende den Vizemeistertitel im Fünfkampf einbrachte.

Die jüngste St. Ingberterin des Wettbewerbs, Leni Schlett (W10), sorgte für das vielleicht überraschendste Erfolgserlebnis. Mit herausragenden 23,00 Metern im Ballwurf sicherte sie sich im Dreikampf ihren ersten Einzeltitel bei Kreismeisterschaften. Die ein Jahr ältere Nora Meier (W11) siegte fast schon erwartungsgemäß in ihrer Altersklasse. Sie dominierte den Sprint (8,20 sec über 50m) und Weitsprung (3,87 m). Beide Athletinnen krönte ihre tollen Einzelleistungen mit dem Sieg in der Dreikampf-Mannschaftswertung.

Für Selina Schuster (W12) war die Farbe des Tages Bronze. Sie kämpfte sich in einem starken Teilnehmerfeld im Dreikampf auf den 3. Platz, was am Ende sogar (mit nur 2 Punkten Vorsprung auf die Mannschaft der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) für das Treppchen in der Mannschaftswertung reichte.

Die älteren Mädels ließen sich natürlich die Chance nicht nehmen, aus dem vollen Training ihre Form zu testen. Hürdenspezialistin Anna Kaul (U18) siegte bei ihrem ersten Rennen über die 100-m-Hürden-Distanz deutlich in 16,10 sec. Ihre Trainingspartnerin Lea Plinius kam hier auch aufs Podest (3. Platz). Beide belegten im klassischen Vierkampf (ohne Hürden) nicht überraschend den 1. Platz. Schließlich zählen sie schon seit Jahren zu den besten Mehrkämpferinnen des Landes. Ihre Trainingskollegin Teresa Buljan, die noch bei der U16 startberechtigt ist, holte im Vierkampf dank persönlicher Bestleistung im Kugelstoßen (8,13 m) den 2. Platz in ihrer Altersklasse. Auch ohne die beste Einzelwertung zu erzielen, holte Teresa mit zwei weiteren Athletinnen den Sieg in der Mannschaftswertung 4-Kampf der U16.

Noch erfolgreicher aus St. Ingberter Sicht wurde es am 18.05. bei den Kreismeisterschaften Saarbrücken/Saarpfalz im Homburger Waldstadion. Hier war jeder Sportler in den Einzeldisziplinen gefragt. Am Ende konnte man 16 Kreismeistertitel, 8 Vizemeistertitel sowie 9 dritte Plätze in den Ergebnisbüchern finden.

Mika Knuth (M10) gewann mit deutlichem Vorsprung den 50m Sprint und wurde danach auch noch über die gefürchtete 800 m-Strecke Vizemeister (in starken 2:52 min). Die Medaillensammlung komplettierte er im Weitsprung, wo er mit 3,44 m den 3. Platz erreichte. Sogar drei 3. Plätze erzielte Noah Hamme (M12), dem dieses Kunststück als einziger gelang (75 m, 800 m, Weitsprung). Wieder am Start waren Matthias Maurer (M12), Paul Merz und David Müller (beide M13). Matthias holte dank einer starken Leistung (13,25 sec) den Titel über die 60m-Hürden. Paul gelang Gleiches im 75 m-Sprint, bei dem er trotz Gegenwindes in einer super Zeit von 10,56 sec siegte. Auch den Weitsprung dominierte er in einer verblüffenden Art und Weise. Fast jeder Sprung hätte für ihn zum Sieg gereicht. Am Ende verbuchte er einen Tagesbestwert von 4,69 m. Seine gute Tagesform bestätigte er auch in weiteren Disziplinen (Vizemeister über die Hürden und im Hochsprung), was ihn zu einem der erfolgreichsten Athleten der Meisterschaften machte!

Der starke Jahrgang der M13 wurde komplettiert mit den Ergebnissen von David Müller, der hinter Paul im Sprint für einen St. Ingberter Doppelsieg sorgte und über die Hürden 3. wurde. Die Zwillinge Jannik und Hendrik Schneider zeigten nach jahrelanger Wettkampf-Abstinenz, dass sie immernoch konkurrenzfähig sind. Während Jannik in einer starken Zeit von 2:30 min den Sieg über 800m holte, hatte Hendrik im Hochsprung dank einer blitzsauberen Bilanz die Nase vorn (Siegeshöhe 1,40 m).

Bei der M15 fand Noah Escher nach einem kleinen Formtief zu alter Stärke zurück. Nach Siegen über 800m (2:33 min) und im Hochsprung (1,40 m) wurde er in einer starken Zeit von unter 13 sec (12,98 sec) in seinem ersten 100m-Rennen Zweiter.

Die Anfang Mai bereits erfolgreiche Leni Schlett (W10) widmete sich wieder den Mehrkampf-Disziplinen und musste sich im Sprint, Weitsprung und Ballwurf unter den Spezialistinnen nur jeweils einer Athletin geschlagen geben. Nora Meier (W11) knüpfte gleich an ihr starkes Mehrkampfergebnis an und siegte im 50m-Sprint (7,91 sec) und Ballwurf (29 m). Auch Selina Schuster (W12) war wieder mit von der Partie und konnte ihre Paradestrecke, die 800 Meter, in 2:50 min für sich entscheiden. Die Mehrkampfspezialistin und Athletin der ersten Wettkämpfe, Anna Escher (W13), sammelte weiter fleißig Titel und siegte in dominierender Art und Weise (mit über 1 sec Vorsprung!) im 60-m-Hürdensprint (11,20 sec) und im Hochsprung, wo sie bis zu ihrer Siegeshöhe von 1,45 m alle Höhen auf Anhieb meisterte.

Teresa Buljan siegte außerdem erwartungsgemäß auf ihrer Lieblingsstrecke, den 100 Metern. In 13,08 sec stellte sie eine persönliche Bestzeit auf und näherte sich schon früh in der Saison der für Frauen magischen 13-Sekunden-Marke. Ihre Trainingspartnerin, Mehrkämpferin Paula Stalter (U18), erreichte im Hürdensprint den 3. Platz (17,53 sec), was ihrer Namensvetterin, der Mittelstrecken-Spezialistin, Paula Gräber über die 800 m ebenso gelang (3. Platz in 2:44 min). Anna Kaul durchbrach in ihrem erst zweiten Rennen über die längere 100m-Hürden-Distanz die Schallmauer von 16 sec deutlich und siegte in starken 15,55 sec. Auch im Hochsprung stieg sie stark in die Saison ein und kam mit 1,55 m bis auf einen Zentimeter an ihre persönliche Bestleistung heran. Ihr zweiter Sieg bei der U18 an diesem Tag.

Die Kreismeisterschaften dienen den jungen Sportlern als Einstieg und Leistungsüberprüfung für die anstehenden Wettbewerbe. In den kommenden zwei Monaten stehen zahlreiche Landesentscheide an, bei denen es heißt, seine Leistung unter den besten Saarländerinnen und Saarländern zu messen und sich vielleicht sogar für nationale Titelkämpfe wie die Süddeutschen Meisterschaften Ende Juni im St. Wendel zu qualifizieren.

Bericht: Lars Herrmann, 20.06.2025

Bilder: Eltern