DJK-Nachwuchs startet optimistisch in die Leichtathletiksaison 2024
- ordentliche Bilanz zum Ende der Hallensaison
Mit dem Januar neigt sich auch die kurze Hallensaison in der saarländischen Leichtathletik ihrem Ende. Bei mehreren Landesentscheiden konnten Nachwuchsathleten der DJK-Sportgemeinschaft St. Ingberter wichtige Wettkampferfahrung sammeln, Selbstvertrauen für das Olympiajahr 2024 sammeln und sich sogar über einige persönliche Bestleistungen freuen.
Zunächst fanden am 14.01. am Saarbrücker Olympiastützpunkt die Landesmeisterschaften der Jugend U20 / U16 statt. Hier war gleich der stark besetzte St. Ingberter Jahrgang der U16 gefragt. Die St. Ingberter waren mit fast all ihren Toptalenten vertreten und zeigten gute Entwicklungsschritte über die Wintervorbereitungsphase. Neben dem Dreifacherfolg von Anna Kaul (2009), die sich über gleich drei persönliche Bestleistungen im Stabhochsprung (2,60m), im Hürdenlauf (9,37 sec) sowie im Hochsprung (1,56m) freuen konnte, sich mit drei Einzeltiteln belohnte und sich gleich doppelt für die Süddeutschen Meisterschaften qualifizierte (wir berichteten), waren es ihre Mitstreiterinnen in der „W15“, die einen guten Eindruck hinterließen. So konnte sich Paula Stalter (2009) über zwei Vizemeistertitel im Stabhochsprung (2,30m) und ihrer Paradedisziplin dem Weitsprung (4,89m) freuen, bei dem sie sich im letzten Versuch vor Anna schob. Auch über die Hallensprintstrecke 60 Meter konnte Paula das Finale erreichen und sich dank einer Steigerung von fast einem Zehntel Platz 3 (mit 8,65 sec) sichern. Mit Lea Plinius (2009) absolvierte eine weitere Mehrkampfspezialistin ein ambitioniertes Wettkampfprogramm und ging gleich in vier Einzeldisziplinen ins Rennen, wobei sie sich im Kugelstoßen mit 8,70m, genau wie im Stabhochsprung (2,00m) und Hochsprung (1,43m) jeweils den 3. Platz erreichte. Im Hürdensprint verpasste sie mit Platz 4 knapp das Podest, kurz vor ihrer Vereinskollegin Sima Alakrami (2009), die in ihrem ersten Hürdenlauf in der Halle einen guten 5. Platz erreichte. Mit der abschließenden 4×100 Meter Staffel aus St. Ingbert schaffte es Sima aber auch noch aufs Podium (Platz 3). Gemeinsam präsentierten sich die vier St. Ingberterinnen in guter Form, hielten lange Zeit im Rennen Anschluss zur starken Konkurrenz aus Rehlingen und vom SV Saar 05 Saarbrücken und konnten am Ende mit ihren technisch sehr guten Staffelwechseln einmal beweisen, dass sie zu einer der besten Mannschaften des Landes zählen. In 55,05 sec blieb man sogar die Vereinskolleginnen von der DJK Erbach in Schach.
Bei den Jungs hielt einzig Noah Escher (2010, Atersklasse M14) die St. Ingberter Fahnen hoch. Er ging im Kugelstoßen, Weitsprung und im 60m-Sprint ins Rennen, setzte technische Feinheiten trotz eines kleinen Trainingsrückstandes gut um und schaffte es sogar fast ins Sprintfinale. Am Ende reichte es in 8,93 sec für einen ordentlichen Platz 8 in seiner Altersklasse.
Nur eine Woche später, am 20.01., ging es an gleicher Stelle für die Älteren (Aktive und Jugend 18) bei den Hallenmeisterschaften um die Titel. Auch hier sammelten die St. Ingberter DJK`ler mit dreimal Silber und zweimal Bronze fleißig Podiumsplätze.
Für den 16 jährigen Luca Hartmann, der sich dank einer Leistungsexplosion im vergangenen Jahr immer mehr in der Spitze der saarländischen Mehrkampfszene etabliert, war es bereits der zweite Wettkampf in 2024. Da er sich noch im Aufbautraining für den Sommer befindet, testete er vorerst nur im Kugelstoßen und Sprint seine Fähigkeiten. Nach zwei Bestleistungen in seinem Einstiegswettkampf zwei Wochen zuvor konnte Luca nicht ganz an seine Vorleistungen anknüpfen. Im Kugelstoßen belegte er bei starker Konkurrenz mit 10,40m einen guten 4. Platz (mit seiner Bestweite von 10.67m hätte es für das Treppchen gereicht), ehe er über die 60m solide 8.08 sec lief. Alles in allem war dies in Anbetracht der harten Trainingswochen eine Vorstellung, die durchaus weitere Steigerungen zu erwarten lässt, denn der Fokus liegt voll auf dem Sommer.
Für eine Überraschung sorgte Carlo Lieser bei den Frauen. Die frisch gebackene Mama feierte ihr Comeback im Kugelstoßen nach langer Babypause und konnte sich gleich über Platz 3 freuen mit einer tollen Leistung von 10,38m. Ein Name, den im Vorjahr wahrscheinlich niemand mehr auf dem Schirm hatte.
Die Lang- und Mittelstrecklerinnen Rebecca Schwehm (2009) und Paula Gräber (2008), die sich über Winter mit zahlreichen Volksläufen in Form brachten, stellten sich der Herausforderung über die harte 800-Meter Distanz, was eher als teil des Trainings anzusehen war, um Laufgeschwindigkeit aufzubauen. Von den Expertinnen und der großartigen Stimmung in der Halle ließen sich die Mädels jedoch wenig beeindrucken. In einem schnellen Rennen über vier Hallenrunden hielten die St. Ingberterinnen Anschluss zur Spitze. In der letzten Runde musste Rebecca ihre Freundin Paula (wohl auch aufgrund eines grippalen Infekts im Vorfeld) ziehen lassen. Beide blieben dennoch im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung und konnten wichtige Erfahrungen sammeln. Während Paula in 2:45min nach mutigem Beginn mit Bestzeit und Platz 5 belohnt wurde, bewies Rebecca Kämpferqualität und verkaufte sich in 2:52 min und Platz 7 nicht unter Wert.
Die U16er Anna Kaul, Paula Stalter und Lea Plinius, die bereits eine Woche zuvor erfolgreich waren, maßen sich auch mit dem älteren Jahrgang und konnten damit weiterhin Selbstvertrauen und wichtige Wettkampferfahrung sammeln. Anna, die ihr letztes Hürdenrennen vor den Süddeutschen Meisterschaften bestritt, hinterließ trotz verhaltenem Start einen starken Eindruck, was ihr Platz zwei (in 9,51 sec) einbrachte. Ein tolles Ergebnis, wenn man beachtet, dass sie erstmal mit einem größeren Hürdenabstand lief, was ihr dank ihrer hohen Grundschnelligkeit nicht schwer zu fallen schien. Auch Paula und Lea waren von der Atmosphäre unbeeindruckt. Paula belegte im Weitsprung und Stabhochsprung zwei tolle zweite Plätze und war in greifbarer Nähe zum Saarlandmeistertitel. Im Weitsprung fehlten ihr nur zwei Zentimeter zur Siegesweite von 4,72m. Lea erkämpfte sich im Stabhochsprung den Bronzerang und verpasste mit einem Kugelstoß von knapp 8 Metern (7.97m) mit Platz vier nur knapp die Bronzemedaille.
Eine Bilanz, die in St. Ingbert Freude und Mut auf die Sommersaison Anfang Mai geben dürfte.
Bericht und Bilder: Lars Herrmann